G – Unteres Werft

Die Umgestaltung des Unteren Werfts ist neben dem Umbau der Herberzhäuser das Leuchtturmprojekt aus dem Integrierten Handlungskonzept für Uerdingen.

Der Bereich Unteres Werft ist in einem unansehnlichen Zustand – alte Gleisanlagen und ein Flickenteppich unterschiedlicher Belagmaterialien. Die Fläche ist zwar zugänglich, befindet sich aber im Besitz der Hafen GmbH und ist kein öffentlicher Weg. Temporäre Bespielungen durch das Hafenfest, das Steigerfest oder auch die jährliche Rhineside zeigen aber das Potential dieser Fläche für Uerdingen und auch den Wunsch der Uerdinger, diese Fläche stärker zu nutzen.

Die Kernidee aus dem Integrierten Handlungskonzept ist die Umgestaltung zu einem durchgängigen Fahrradweg von der Uerdinger Rheinbrücke (B 288) bis zur Hohenbudberger Straße. Zusätzlich soll der mittlere Teil am Fuße der Rheindeichböschung – das Untere Werft – als attraktive Aufenthaltsfläche gestaltet werden.

Durch eine gezielte Aufwertung des Rheinuferbereichs sollen die Anbindung an die historische Altstadt Uerdingens verbessert, der Zugang zum Rhein ermöglicht und das nahtouristische Potenzial ausgebaut werden. Der parallel zum Rhein verlaufende Fahrradweg verbindet die südlich verlaufende Krefelder Promenade mit überregionalen Fahrradrouten und Fernradwegen wie bspw. dem Radschnellweg Ruhr (RS 1) in das Ruhrgebiet.

Ausgangssituation

Der Ausschuss für Planung, Bauen, Mobilität und Stadtentwicklung der Stadt Krefeld hat am 08.02.2022 auf Grundlage des Auslobungstextes die Durchführung eines nicht offenen interdisziplinären freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs zur Neugestaltung des Rheinufers, Unteres Werft in Krefeld-Uerdingen beschlossen. Der Wettbewerb richtete sich an Bewerbergemeinschaften aus jeweils mindestens einem*r Landschaftsarchitekt*in und mindestens einem*r Verkehrsplaner*in. Die Büros waren aufgefordert unter Beachtung der Rahmenbedingungen (Hochwasserschutz, Bebauungsplan Rheinblick, Nutzung des Hafens, Anbindung zum Uerdinger Stadtzentrum, Einbindung des Steigers usw.) Lösungen für eine Neugestaltung des Rheinufers als multifunktionale Freizeit- und Aufenthaltsfläche zu finden.

Von 15 möglichen Arbeiten haben 14 Teams ihre Beiträge form- und fristgerecht abgegeben. Am 15.06.2022 tagte das Preisgericht. Das Gremium wurde aus externen Fachpreisrichterinnen und Fachpreisrichtern, Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen und der Stadtverwaltung gebildet.

Alle Arbeiten sind intensiv diskutiert worden. Nach einer konstruktiven Sitzung konnte sich das Preisgericht einstimmig auf die Festlegung der unten dargestellten Rangfolge einigen und vergab einen ersten, zweiten und dritten Preis sowie eine Anerkennung:

1. Preis
Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin
mit Freie Planungsgruppe Berlin GmbH, Berlin

2. Preis
WES GmbH LandschaftsArchitektur, Düsseldorf
mit KEMPEN KRAUSE INGENIEURE GmbH, Düsseldorf

3. Preis
KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung, Krefeld
mit Abvi Ambrosius Blanke Verkehr.infrastruktur, Bochum

Anerkennung
scape Landschaftsarchitekten GmbH, Düsseldorf
mit FISCHER TEAMPLAN Ingenieurbüro GmbH, Erftstadt

Die Wettbewerbsergebnisse sind am 22.06.2022 in der Bezirksvertretung Uerdingen vorgestellt worden. Die BV hat einstimmig den Beschluss gefasst, mit dem Siegerentwurf das Verhandlungsverfahren zur Beauftragung der weiteren Planungsleistungen zu beginnen. Der Ausschuss für Stadtplanung ist am 06.09.2022 der Empfehlung der BV Uerdingen gefolgt. Alle Entwürfe wurden im Quartiersbüro und auf dem Unteren Werft während der Rhineside ausgestellt.

In der Dokumentation (als Download verfügbar) werden die Planungen der ausgezeichneten Beiträge in Form von Abbildungen der Pläne, einem Auszug aus dem Erläuterungsbericht und die Beurteilung durch die Preisgerichtsjury aufgeführt.

Nächste Schritte

Mit dem Wettbewerbssieger soll im Anschluss an den Wettbewerb ein EU-Verhandlungsverfahren durchgeführt werden. Ziel des Verfahrens ist es, das Landschaftsarchitekturbüro Franz Reschke zu beauftragen, den Wettbewerbsentwurf weiter auszuführen und zu konkretisieren. Mit der überarbeiteten Entwurfsplanung sollen im Programmjahr 2023 Mittel aus der Städtebauförderung beantragt werden.

Die Stadt hat die rechtliche Vereinbarung mit dem Eigentümer, der Hafen GmbH, über die Nutzung der Fläche durch einen entsprechenden Gestattungsvertrag bereits schriftlich getroffen.