Über Uerdingen

Uerdingen liegt im Nordosten Krefelds und verbindet auf besondere Weise die Lage am Rhein (3,7 km Rheinfront) mit einer historischen Altstadt und einer sich daran anschließenden Industriekulisse. Hier leben rd. 18.000 Menschen, die sich auf die drei Bezirke Markt, Stadtpark und Hohenbudberg verteilen.

Uerdingen, um 1255 durch den Kölner Erzbischof zur Stadt erhoben, war kurkölnische Zollstätte. Hochwasser und Kriege zerstörten die Stadt immer wieder. Die Lage am Rhein ließ Uerdingen auch zur Rheinschifffahrts- und Speditionsstadt werden. Ab 1750 entstanden schließlich die ersten Fabriken (Schwerpunkt war die Zucker- und Genussmittelproduktion), und während der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen schließlich die Stahl- und Eisenproduktion hinzu. Die größte Industrie ist heute die chemische Industrie, die im 19. Jahrhundert als wichtiger Farbenlieferant für die ortansässige Textilindustrie entstand.

Im Jahr 1929 wurde Uerdingen im Rahmen der ersten Gebietsreform mit Krefeld als Krefeld-Uerdingen am Rhein zusammengelegt. 1940 fielen die Bezeichnungen „Uerdingen“ und „am Rhein“ weg.

Vielen bekannt ist Uerdingen durch den Wacholderbrand „Uerdinger“, den Weinbrand „Dujardin“, den legendären Uerdinger Schienenbus und seinen Fußballverein KFC Uerdingen 05, der als FC Bayer 05 Uerdingen von Mitte der 1970er Jahre bis Mitte der 1990er Jahre große sportliche Erfolge (u. a. DFB-Pokalsieger 1985) feiern konnte. Aber auch das Chemiewerk der Bayer AG – der heutige Chempark mit über 8.600 Arbeitsplätzen – und die Uerdinger Rheinbrücke als eine der letzten unechten Hängebrücken über den Rhein sind überregional bekannt.

Besondere Gebäude sind die Stadtmauer und die Uerdinger Burg (einstige Burganlage) direkt am Rhein, das Klöske (übersetzt „Kleiner Nikolaus“, bereits 1403 als Krankenhospiz und Herberge bezeugt) in der Oberstraße Nr. 29, der Brempter Hof in der Alten Krefelder Straße 4-6 (Anwesen eines Kölner Kurfürsten aus dem 14. Jahrhundert) und das Gebäudeensemble Herberzhäuser (erbaut 1832 von den Kaufmanns- und Fabrikantenbrüdern Herberz) und das alte Rathaus (im Barockstil aus dem Jahr 1725) am historischen Marktplatz. Diese und viele weitere zum Teil denkmalgeschützte Bauwerke ermöglichen es noch heute, den ursprünglichen Stadtgrundriss Uerdingens (entstanden um 1275) abzulesen. Die ehemaligen Wassergräben der teilweise noch erhaltenen Stadtmauern sind heute der grüne, zum Spaziergang einladende Wallgarten, und Straßennamen wie „Am Obertor“ oder „Am Rheintor“ weisen auf die ehemaligen Stadttore hin.

Uerdingen besitzt einen eigenen Bahnhaltepunkt und einen direkten Anschluss an die Autobahn A 57.

Eine lebendige Fußgängerzone mit kleinen Geschäften in historischen Gebäuden lädt zum Flanieren ein. Verweilangebote bieten zahlreiche Restaurants, Cafés und Bäckereien, teils mit Außengastronomie, um das besondere Flair des historischen Stadtkerns zu genießen. Das gastronomische Angebot ist vielfältig: von der Eisdiele über Wein- und Kaffeespezialitäten bis hin zu mediterraner, gehobener Küche.
Viele Vereine tragen zu einem abwechslungsreichen Veranstaltungskalender und sozialen Miteinander bei. Seit 2017 findet neben etablierten jahreszeitlichen Märkten und Veranstaltungen wie dem Holland-, Herbst- und Nikolausmarkt des Kaufmannsbundes in den Sommermonaten die Rhine Side – ein Kunst- und Kulturformat mit Livemusik und Geselligkeit – direkt an der Rheinpromenade statt. Auch im Altstadtkern entwickelt sich mit der IG Oberstraße eine aktive Kunst- und Kulturszene, die sowohl Ladenlokale als auch den öffentlichen Raum bespielt.