Jugend gestaltet Kunst
Auf einer ehemaligen Industriebrachfläche am Uerdinger Zollhof direkt über dem Rheinufer gelegen findet seit 2017 jeden Sommer die Rhine Side statt: Angebote von Gastronomie über kulturelle Veranstaltungen bis hin zu Kunst auf der Fläche ergänzen sich hier über mehrere Monate und sind zu einem festen Anlaufpunkt nicht nur für die Uerdinger Bevölkerung geworden.
Der Kaufmannsbund Uerdingen, der diese Aktion, die mittlerweile fester Bestandteil der Kunst- und Kulturszene der Seidenstadt geworden ist, zusammen mit dem Stadtmarketing organisiert, zeichnet mit für das Zusammenstellung des Programms und der künstlerischen Bespielung der Fläche während des Festivalzeitraums verantwortlich. 2020 entstand die Idee, junge Künstlerinnen und Künstler im Rahmen eines über den Verfügungsfonds finanzierten Mitmachprojektes auf der Fläche Raum für Kreativität zu bieten. Dieses eigenständige Projekt fand zeitlich parallel zur Rhine Side und in räumlicher Nähe zu der Festivalfläche auf dem Gelände des Unteren Werfts statt.
Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Uerdinger Gymnasium Fabritianum konzipiert und umgesetzt. In Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern einer Kunst-AG wurden unter fachkundiger Anleitung der Kunstlehrerinnen sowie eines erfahrenen Künstlers aus Duisburg Motive gemeinsam entworfen, die vor Ort als entsprechende Kunstobjekte umgesetzt wurden. Dabei handelt es sich um Street-Art-Graffiti, Wand- und Bodenmalerei sowie Malerei auf Betonstelen.
Eine engagierte Gruppe von Jugendlichen überwiegend aus der 10. Jahrgangsstufe hatte Interesse an dem offenen, freiwilligen Angebot gezeigt. Die konzeptionelle Phase des Projektes fiel noch in die Schulzeit, die künstlerische Umsetzung auf der Fläche mit Workshops zu Techniken und Anleitung durch den Künstler wurde komplett in der Freizeit in den Sommerferien fortgesetzt.
Über begleitende Öffentlichkeitsarbeit wurde das offene Angebot in den lokalen Medien und den entsprechenden Social-Media-Kanälen beworben und im Rahmen mehrere Pressetermine über den Fortschritt berichtet. Zum Abschluss erfolgte eine gemeinsame, öffentlichkeitswirksame Präsentation bei einer Veranstaltung auf dem Rhine Side Gelände.
Insgesamt entstanden zwölf Kunstwerke auf Betonstelen, Mauerwänden sowie Bodenbilder auf dem Asphalt. Die Jugendlichen setzten sich in ihren Kunstwerken kritisch mit aktuellen Themen wie dem Klimawandel und der Corona-Pandemie auseinander.
Das Projekt wurde von den Gästen der Rhine Side ebenso wie von Passanten sehr positiv aufgenommen. Schnell kamen die Schülerinnen und Schüler mit Besuchern über das Projekt an sich, die Motivauswahl für die Kunstwerke und ihre Motivation ins Gespräch. Diese Synergieeffekte waren den Organisatoren des Projektes sehr wichtig: Kunst für den öffentlichen Raum, die im öffentlichen Raum entsteht. So konnten Spaziergänger den Entstehungsprozess und das große Engagement und die Begeisterung der Jugendlichen, sich den Stadtraum durch Kunst aktiv aneignen zu dürfen und dabei so positives Feedback zu erhalten, hautnah miterleben.
Die dort geschaffenen Werke werden der Öffentlichkeit, auch nach dem Projektende, weiterhin zur Verfügung stehen und zum Dialog und Diskussion anregen. Eine begleitende Dokumentation mit Erläuterungen zu den Motiven der einzelnen Kunstwerke ist in Planung.
Antragsteller:
Uerdinger Kaufmannsbund e.V., Uwe Rutkowski
Umsetzungszeitraum:
Juni 2020 – September 2020
Fonds:
Aktionsfonds (17er)
Fördersumme:
2.700,00 Euro